Motivation

Susanne Zinsers Kunstwerke verzaubern durch ihre hauchzarten, farbintensiven Texturen. Sowohl ihre Themen, als auch die gewählten Mittel zeugen von einer poetischen, weiblichen Weltanschauung. Wenn es ein Wort für die Empfindungen, die die Bilder hervorrufen gibt, dann ist es Synästesie, im Sinne der Einheit von Sinnesempfindungen. Sie sind leidenschaftlich und voller Gefühl, Lebensfreude und Melancholie. Sie berühren, genau wie ein Kleidungsstück die Haut berührt. Einige Bilder sind ein Mix aus unterschiedlichen Materialien. Dabei kann es sein, dass aus der alten Lieblingsbluse nunmehr ein Bild geworden ist.

Through the use of vivid, colour-intensive textures, Susanne Zinser’s artwork enchants. Both her themes and materials offer a poetic, feminine view of the world. If there is a word for the sensations evoked by her images, it is ‘synaesthesia’ - the unity of senses. They are passionate and full of emotion, both joie de vivre and melancholy. Their ability to touch occurs in the way a garment touches the skin. Some paintings recall a mix of different materials. When observing Zinser’s work, it may be that an old favorite blouse has now become a picture.

Paulina Tsvetanova 2017

 

Fast schwebend wirken Susanne Zinsers Gemälde. So unaufdringlich ihre Bilder, so beeindruckend ist die Wucht, mit der sie sich im Kopf festsetzen. Wer sich auf eine Reise in das Reich der poetischen Pastelltöne einlassen will, der war ab Dienstag, 27. November 2018, in der Oranienburger Tourist-Information richtig. Dort stellt die Hohen Neuendorferin ihre mit gekonntem Pinselstrich auf die Leinwand gebrachten Werke aus. »Heimat« ist ihr großes Thema. Heimat ist ein tiefes Gefühl und zugleich für jeden etwas anderes: ein Ort, eine bestimmte Zeit, ein Geruch, die Familie, Kindheitserinnerungen, eine Geisteshaltung oder Tradition, ein sehr subjektiv geprägtes Gefühl von Vertrautheit und Zugehörigkeit – oft auch eine Sehnsucht nach etwas.

Frauen-Porträts, Abstraktes, Figürliches: Susanne Zinsers künstlerische Heimat lässt sich nicht auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen. In ihren oft aus unterschiedlichen Materialien zusammengestellten Gemälden hält die Künstlerin den Begriff Heimat offen, frei, unabhängig, farbig explosiv — bis hin zur monochromen Stille. »Ich kann nicht vorbeigehen an Resten, Papier, Stoffe, Wischtücher usw. und versuche ab und zu, diese experimentell ins Bild einzuarbeiten«, erklärt die Künstlerin. Es fällt ihr nicht leicht, ihre Malerei zu beschreiben: »Manche sagen, meine Bilder wären sehr weiblich. Schöne Frauen, sanfte Farben. Zartes. Konkret oder verwischt. Das mag sein, ich bin ja eine Frau. Und wie soll ich sonst malen, wenn nicht weiblich? Selbstbestimmt in Freude, Glück, Zuversicht und einer Stärke, etwas zu wollen. Ich denke immer noch, das beste Bild habe ich noch gar nicht gemalt.«

Stefanie Steinicke-Kreutzer

Tourismus & Kultur Oranienburg gGmbH
Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit